Ein gesunder Stoffwechsel ohne Leber ist nicht möglich, denn sowohl die Entgiftung als auch die Gallenproduktion funktionieren nur über sie. Auch im Falle einer Schädigung der Leber ist sie prinzipiell trotzdem in der Lage, sich komplett zu regenerieren.
Wie die Leber den Stoffwechsel beeinflusst
Als das größte innere Organ (1.500-2.000 g) ist die Leber stark am Stoffwechsel beteiligt. Sie baut dabei Kohlehydrate, Fette und Eiweiße um sowie ab und entgiftet unseren Körper, in dem schädliche Stoffe über die Leber ausgeschieden werden. Sie produziert dabei wichtige Proteine wie zum Beispiel Gerinnungsfaktoren und speichert sowohl Glykogene als auch Vitamine. Dabei filtert sie das Blut und gibt gleichzeitig wichtige Stoffe in das Blut ab.
Aufbau der Leber
Die Leber befindet sich größtenteils im rechten Oberbauch und lässt sich in zwei große Leberlappen unterteilen, von denen der rechte unter dem Zwerchfell liegt und mit diesem zum Teil verwachsen ist. Der linke, kleinere Leberlappen reicht bis in den Oberbauch. Zudem gibt es noch zwei kleinere Leberlappen – den quadratischen Lappen (Lobus quadratus) und den geschwänzten Lappen (Lobus caudatus).
Die Leber wird an der Unterseite über die Leberpforte versorgt. Dort treten Blutgefäße, Lymphgefäße, Nervenfasern und die Gallengänge ein und aus. Die Leber produziert 25 Prozent der Lymphflüssigkeit, die in den Leberlymphknoten gehen und wird täglich von etwa 2.000 Litern Blut durchströmt. Sie ist über mehrere Bänder (Doppelfalten des Bauchfells) in der Bauchhöhle befestigt.
Die Leber besteht aus lauter kleinen sechseckigen Leberläppchen, die ein bis zwei Millimeter Durchmesser haben. Immer drei Läppchen umschließen wiederum eine Bindegewebsinsel, in der Blutgefäße verlaufen. Die Leberläppchen bestehen dabei aus Leberzellen (Hapatozyten).
Entgiftung
Giftige Abbauprodukte aus der Nahrung, Schadstoffe und Alkohol werden in der Leber entweder abgebaut oder ausgeschieden. Ebenfalls werden geschädigte oder alte rote Blutkörperchen hier zerlegt. Der rote Blutfarbstoff ergibt hier das gelbe Bilirubin, das über den Darm ausgeschieden wird. Staut es sich im Körper, so erkrankt man an Gelbsucht, wofür gelbe Haut und gelbe Augen Indikatoren sind. Aber nicht alle Menschen mit leicht gelben Augen haben deshalb eine Leberschädigung. So haben etwa fünf Prozent der Bevölkerung das sogenannte Gilbert-Syndrom (Morbus Meulengracht). Dabei handelt es sich aber lediglich um eine harmlose und angeborene Stoffwechselstörung, bei der das Bilirubin langsamer umgewandelt wird.
Regeneration der Leber
Hepatitis A, B, C, Fettleber, Leberzirrhose oder Leberkrebs : Sowohl Viren, Alkohol und Arzneimittel als auch einige Naturheilmittel, Chemikalien sowie Schimmelpilze können ursächlich für eine Schädigung der Leber und daraus resultierenden Leberkrankheiten sein.
Die Leber hat im Vergleich zu anderen Organen eine sehr ausgeprägte Fähigkeit, sich zu regenerieren. Bei Beschädigungen oder sogar dem Absterben von Teilen kann sie Gewebe neu bilden, soweit die Ursache für die Verletzung behoben wird und nicht mehr als 50 Prozent beschädigt sind. Über verschiedene Enzyme und deren Konzentration im Blut kann auf den Zustand und eventuelle Entzündungen der Leber rückgeschlossen werden.