Was ist Osteoporose? Im Alter nimmt die Dichte unserer Knochen leider stetig ab. Unterschreitet die Dichte einen gewissen Wert, spricht man von Osteoporose. Bei Frauen setzt die Verringerung früher als bei Männern ein, aber auch altersunabhängig leiden manchen Menschen unter diesem Problem.
Folgen von Osteoporose
Die Folge der verminderten Knochendichte ist eine geringere Stabilität der Knochen und ein erhöhtes Risiko von Brüchen oder Eindellungen sind die Folge. Das ist im höheren Alter umso folgenreicher, da hier Brüche länger zum Ausheilen benötigen und somit auch Kasakadeneffekte auslösen können. Wer selbst schon einmal eine Körperpartie ruhig stellen und schonen musste oder länger im Krankenbett lag, weiß wie viel Zeit und Arbeit es benötigt, danach sowohl die Muskulatur aufzubauen als auch die Mobilität zurück zu gewinnen. Ist man nach einer Operation strikt an das Bett gefesselt, so nimmt der unbewegte Muskel in einer Woche bis zu 25 Prozent ab – und gerade er ist es, der am jeweiligen Körperteil danach für Stabilität sorgen muss. Auch dieser Wiederaufbauprozess dauert im Alter länger als bei einem jungen Menschen.
Die durch die geringere Knochendichte verursachten Fragilitätsfrakturen finden sich laut dem Robert-Koch Institut insbesondere an den Wirbelkörpern, den hüftgelenksnahen Abschnitten des Oberschenkelknochens (Femurhals sowie Trochanter-Region) und am handgelenksnahen Abschnitt des Unterarms (Speiche, distaler Radius) wieder.
Ursachen von Osteoporose
Der Knochen ist innen ähnlich einem Schwamm aufgebaut (siehe Bild). Feine Knochenbälkchen (Trabekel) bilden ein steifes Gerüst (Spinosa) und sorgen für eine gute Stabilität bei vergleichsweise wenig Gewicht. Bilden sich die Knochenbälkchen zurück, werden die Hohlräume dazwischen immer größer und sie Stabilität sinkt. Diese Rückbildung passiert im Übrigen schon ab dem 30. Lebensjahr und beschleunigt sich später. Dieser altersbedingte Rückbau wird als primäre Osteoporose bezeichnet. Von Sekundärer Osteoporose spricht man wenn Erkrankungen oder Medikamente ursächlich sind.
Als Ursachen kommen im beinflussbaren Bereich gemäß Studien insbesondere Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Grunderkrankungen und eben Medikamente in Frage.
Diagnose von Osteoporose
Diagnostiziert wird Osteoporose oft durch Zufall, etwa bei einer Röntgenuntersuchung oder bei einem für den erfolgten Unfall oder eine Belastung nicht zu erwartenden Knochenbruch. Inwiefern die Knochendichte tatsächlich reduziert ist, lässt sich über eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) feststellen. Dabei wird ein sogenannter T-Wert ermittelt. Null wird dabei für einen gesunden Menschen zwischen 20 und 30 Jahren genommen. -1 gilt als normal. Zwischen -1 und -2,5 gilt als vermindert (Osteoponie) und ab -2,5 wird es als Osteoporose bezeichnet. Hierbei wird mit (geringer) Röntgenstrahlung eine Aufnahme angefertigt und diese ausgewertet. So eine Messung ist sehr kostengünstig – 50 Euro und weniger – und dauert nur wenige Minuten.
Vorbeugen von Osteoporose
Um Osteoporose vorzubeugen kann man selbst einiges tun. Dazu gehört eine kalziumreiche Ernährung, sich regelmäßig zu bewegen und möglichst auf das Rauchen zu verzichten. Besonders geeignet sind dabei Sportarten, bei denen die Knochen stark beansprucht werden. Dazu zählen Kraftsport, Gymnastik, Wandern und auch Nordic Walking. Sonnenlicht ist ebenfalls ein wichtiger Faktor: Hiermit wird das wichtige Vitamin D produziert!
Studien haben aufgezeigt, dass eine Ergänzung mit Kalzium und Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel keinen Nutzen aufweist und eher das Risiko zur Bildung von Nierensteinen erhöht.
Wer Trittsicherheit (Wandern oder Übungen) trainiert und Stolperfallen im Haushalt entfernt, reduziert gerade im höheren Alter die Sturz- und somit Bruchgefahr. Die Kontrolle von möglichen Wechselwirkungen bestimmter eingenommener Medikamente kann und sollte dann mit dem Arzt geklärt werden.
Behandlung von Osteoporose
Ernährung und Bewegung stehen an erster Stelle. Werden die Knochen beansprucht bekommt der Körper das Signal sich den Anforderungen zu stellen und aufzubauen. In schwereren Fällen kann Osteoporose mit Medikamenten entgegengewirkt werden, meist werden hier Biophosponate eingesetzt. Auch Hormonpräparate können bei Frauen helfen, jedoch muss dies zu den oft schwereren Nebenwirkungen abgewogen werden. Darüber hinaus empfiehlt sich für Osteoporose-Patienten in jedem Fall ein individuell gestaltetes Krafttraining, da besonders dieses den Knochenaufbau fördert und so der Krankheit entgegenwirken kann.