Neurodermitis – auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt – ist eine chronisch entzündliche und leider mit oft starkem Juckreiz einhergehende Hauterkrankung, die sich an verschiedenen Körperstellen zeigt. Neurodermitis ist nicht ansteckend und verschwindet oft zeitweise oder auch gänzlich wieder.
Bei Neurodermitis – auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt – leiden Betroffene meist an einem stark juckenden Hautausschlag. Dabei beginnt die Neurodermitis oft bereits im Kindesalter und prägt sich im Laufe des Lebens weiter aus. Sie ist dabei nicht ansteckend und verschwindet oft zeitweise oder auch gänzlich wieder.
Betroffene Stellen bei Neurodermitis
Bei Erwachsenen sind meist Kniekehlen, Ellenbogeninnenseiten, Hände, Füße oder der Nacken betroffen, weniger häufig auch die Kopfhaut oder der Schambereich. Bei Säuglingen sind oft die Armrückseiten, Backen, Brust, die Vorderseite der Beine und in selteneren Fällen auch der Rücken sowie der Bauch betroffen.
Dabei ist die Haut schuppig, gerötet und juckt. Dies führt entsprechend oft zu Aufkratzen und nässenden Wunden. Nach der akuten Phase heilen die Bläschen und roten Stellen ab und die Haut wird oft trocken und pellt sich. Durch die Wiederholung der Entzündung kann die Haut auch über längere Zeit an den betroffenen Stellen dicker werden.
Wer ist betroffen?
Die nichtansteckende Hauterkrankung plagt etwa drei Prozent der Erwachsenen. Bei Kindern ist sie sogar noch häufiger verbreitet, verschwindet aber oft im Übergang zum Erwachsenenalter oder bei hormonellen Veränderungen wie beispielsweise einer Schwangerschaft.
Meist tritt die Erkrankung in Schüben auf, wobei in den aktiven Phasen die Schutzfunktion der Haut nochmal herabgesetzt ist.
Ursachen für Neurodermitis
Unsere Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis), Unterhaut (Subkutis). Die äußerste Schicht in der Oberhaut nennt man Hornschicht – sie schützt den Körper vor Krankheitserregern und erneuert sich ständig. Dabei wachsen aus der Basalschicht neue Zellen nach.
Als Ursachen für Neurodermitis werden hauptsächlich eine genetisch bedingte Neigung des Immunsystems zur Überreaktion sowie eine gestörte Barrierefunktion der Haut angesehen. Werden dann einige Reize gesetzt, so bricht die Erkrankung aus.
Etwa 30 - 40 Prozent der Patienten mit Neurodermitis haben eine allergische Form der Erkrankung (atopische Dermatitis) – Allergien lösen hier die Hautreaktion aus. Nur als Beispiel zählen dazu Allergien aufgrund Hausstaubmilben, Pollen, Nahrungsmitteln usw.
Übermäßig starke Hygiene wirkt kontraproduktiv
Inzwischen geht man auch davon aus, dass ein durch übermäßig starke Hygiene untrainiertes Immunsystem Neurodermitis begünstigt. Es gibt Beobachtungen, dass Kinder im Säuglingsalter die Geschwister haben, ein Haustier, oder schon mit anderen Kindern häufiger in Kontakt kommen, weniger zu Neurodermitis neigen und eine besser trainiertes Immunsystem haben.
Behandlung von Neurodermitis
Als chronische Erkrankung ist Neurodermitis nicht heilbar – jedoch gibt es gute Mittel, um Juckreiz und Hautauschläge in den Griff zu bekommen. Rückfettende und feuchtigkeitsbindende Pflegemittel helfen die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren. Kortisonsalben lindern Juckreiz und Entzündungen, Pimecrolomus und Tacrolimus sind ebenfalls Medikamente, die für Gesicht oder Hals in Salbenform in Frage kommen. Zudem können individuell allergieauslösende Reizstoffe ermittelt werden. Somit können sie entweder verstärkt vermieden werden oder man kann mit Antihistaminika entgegenwirken. Immunsuppressiva und UV-Lichttherapien zeigen ebenfalls Erfolge.
Selbsthilfegruppen wie der Bundesverband Neurodermitis e.V. (https://www.neurodermitis.net) oder der Deutsche Neurodermitis Bund e.V. (https://www.neurodermitis-bund.de) geben zusätzlich Rat und Hilfestellung.